Monday, March 26, 2012

News zum Thema Apple Store und Glasarchitektur

Nasenbruch an Glasfassade -  Seniorin will 750 000 Euro Schadenersatz von Apple
Dienstag, 27.03.2012, 01:52 Reuters  
Coole und moderne Apple Stores gehören zum Image des Technologiekonzerns. Doch einer Rentnerin in den USA wurde die Glasarchitektur zum Verhängnis: Sie lief dagegen und brach sich die Nase. Nun will sie Schadenersatz.
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Sunday, March 25, 2012

Wer im Glashaus sitzt …. Der Apple Store auf der 5th Avenue


New York City im Apple Hype. 

Es gibt 5 offizielle Apple Stores in Manhattan , der neueste ist im Grand Central Terminal. Ich bin nicht ueberzeugt, dass man sich in einer solchen historischen Umgebung inmitten der Haupthalle "breit machen" muss. Es gab dort frueher ein Restaurant, und es war so schoen, dort oben zu sitzen und den Passantenstrom anzuschauen. Nun also Apple auch hier.

Berichten moechte ich allerdings ueber den (fuer mich) viel interessanteren Store an der 5th Avenue. Der Glasswuerfel, der in unmittelbarer Naehe zu FAO Schwarz, Bergdorf Goodman und dem Plaza Hotel an der 5th Avenue / 57ste Strasse direkt gegenueber dem Eingang zum Central Park gelegen ist, passt auch in das Umfeld der umliegenden Architektur.  

Apple Store nach Umbau 2011 - 3 Paneele auf jeder Seite

Eroeffnet am 19. Mai 2006 als zweiter Laden in New York City, ist der “Cube” eine Besonderheit: der Laden selbst befindet sich unter Gelaendeniveau. Geplant von Designer Bohlin Cywinski und ausgefuehrt von der deutschen Glasbaufirma Seele, wurde hier die Ladenpassage des General Motors Buildings erweitert und wiederbelebt. 

Oberirdisch ist alles Glas und Edelstahl: der 32 ft (ca. 9.75m) hohe Glaswuerfel beherbergt eigentlich "nur" den Zugang zum Store: einen glaesernen Aufzug, eine sich um den Aufzug herumwindende Glaswendeltreppe, ist sehr elegant und bringt viel Licht in die Ladenflaeche. Alles sehr modern und europaeisch chic. Interessant ist der Aufzug: der Glaszylinder dient als tragendes Element, und nimmt ebenso die dynamischen Lasten des Aufzuges auf.

Aufzug und Wendeltreppe

Glasstufen - sehr schoen ist hier die Laminierung zu sehen


Im Inneren findet man neben umfangreichen Ausstellungsflaechen auch eine 15 m lange „Genius Bar“, wo dem Kunden alle Fragen zum Thema Apple beantwortet werden (sollen.) – und das alles typisch amerikanisch 24/7 – was heisst, dass man hier rund um die Uhr, an 365 Tagen pro Jahr einkaufen kann. 

Geschlossen wurde der Apple Store aber doch einmal – von Juni bis Mitte November 2011 wurde die Fassade renoviert. Die "alte" Fassade bestand aus 72 Wandpaneelen. Die neue Fassade hat nur noch 12 Paneele, deren Abmessungen 10,30 x 3,30 m betragen und aus 5 Lagen laminiertem Sicherheitsglass bestehen. 



In den Scheiben spiegelt sich die Fassade des Plaza Hotel

Apple von unten - Blick auf das angrenzende GE Gebaeude

Super schoener Lichteinfall
Die aus Titan hergestellten Verbindungselemente wurden erstmals einlaminiert und sind von aussen kaum sichtbar. Das selbsttragende Glasdach besteht nunmehr auch nur aus 3 Elementen, vor dem Umbau  waren es noch 36. Hauptakteur des Umbaus auch hier wieder: Seele. Die koennen es eben einfach - German Engineering in Reinkultur.

Kaum zu sehen - die Verbindungselemente zwischen den Glaselementen.

Die Umbaukosten betrugen lt. Apple $6.7 Millionen, und schlossen allerdings auch neue Entwaesserung und Arbeiten am Belag der Aussenanlagen ein. Ebenso wurden die kleinen Poller entfernt, die in der Vergangenheit oftmals fuer Probleme gesorgt hatten. 

Unmoeglich, die Treppe ohne Besucher zu fotografieren.
Auch als Hobbyfotograf kann man sich "anschmieren": bei einem frueheren Besuch hatte es vorher geregnet - und die Glastreppe war mit Gummimatten abgedeckt (Rutschgefahr.) Also nochmal hin.

Innen hat sich jedoch nicht viel veraendert. Es scheint immer voll zu sein, Menschen aus aller Welt probieren die Apple Geraete aus – und kaufen , was das Zeug haelt. Verstaendlich ist es schon:  ist halt was Besonderes, seinen Ipod aus dem Apple Store zu haben, der an einer der prestigetraechtigsten Einkaufsmeilen der Welt liegt - und nicht aus dem Walmart um die Ecke. 

Bergdorf Goodman und FAO Schwarz liegen direkt daneben

Saturday, March 17, 2012

Anti Genickstarre? - Der Library Way


Vor ein paar Wochen habe ich festgestellt, dass man in New York nicht immer nur nach oben schauen sollte. Manchmal ist ein Blick auf den Boden auch hier sehr interessant - zum Beispiel auf der 41. Strasse zwischen der Park Avenue und der 5th Avenue. 

Zunaechst nichts Besonderes - es ist in New York in Mode gekommen, den Strassen noch einen weiteren Namen zu verpassen. Aber hier wird es dann doch interessant.

Wo alles anfaengt - Ecke 41. Strasse / Park Avenue
Steht man an der Park Ave und blickt die 41. Strasse Richtung Westen, sieht man auf der 5th Ave das imposante Gebaeude der New York Public Library. Die Public Library ist eines der schoensten historischen Gebaeude in Midtown Manhattan. 

Die Public Library an der 5th Avenue
1996 wurde gemeinsam mit der New York Public Library und dem Magazine „New Yorker“ ein Projekt ins Leben gerufen, dass die 41. Strasse zum „Library Way“ weiterentwickelte. 


 
Der Kuenstler Gregg LeFevre entwarf und installierte 96 sehr unterschiedliche und interessante Bronzeplatten, die unterschiedliche Zitate aus der Literatur und Poesie enthalten.

Mein Lieblingsspruch








 Lesbar von der Park Avenue aus, fuehren die Inschriften direkt zur Public Library. Die offizielle Eroeffung des Library Way war am 27. Mai 2004. Der Name wurde von Buergermeister Michael Bloomberg offiziell verliehen.














Auf der 41. Strasse an der Ecke Madison Avenue – also genau in der Mitte des Library Way – findet man das Library Hotel. 

Library Hotel - an der Ecke die Bar Madison and Vine
Richtig knuffig sieht bereits die Lobby aus, aber die Raeume haben es dann wirklich in sich: Buecher ueberall. Man kann ein Zimmer nach seinen persoenlichen Interessen buchen. Es gibt Zimmer mit romantischer Literatur, historischen Buechern, Philosophie...













Man sieht in der Tat Leute langsam die 41st entlang laufen, verharren, lesen – und manchmal laecheln. (Ein paar ganz Verrueckte wie ich machen auch Fotos von allen Bronzeplatten...) Somit findet man im hektischen New York eine Oase der Ruhe und Besinnlichkeit. 


Manchmal lohnt es eben doch, sich am Boden der Tatsachen zu orientieren.

Sunday, March 11, 2012

Fruehling in SoHo - The Cast Iron District


Der Fruehling in Manhattan ist da, und es war mal wieder Zeit, downtown um die Haeuser zu ziehen. Die Gegend um Tribeca (Triangle Below Canal Street) und SoHo (South Houston) ist eines der aeltesten Stadtteile Manhattans.  Um 1900 war die Gegend das Zentrum des Fruchthandels. Jahrzehntelang wie viele andere Industriegebiete vernachlaessigt, ist SoHo und Tribeca seit ca. 20 Jahren eine sehr angesagte Gegend. Unter anderem findet hier auch das Tribeca Film Festival statt. 


Sehr schoen renoviert
Die Feuerleitern kennt man nicht nur aus Filmen.
Auf Canal Street findet man nahezu alles bei den Strassenhaendlern - "echte" Rolex eingeschlossen.
Manche Strassenstaende sind schon schraeg
Renovierte Schoenheiten
401 Broadway ist ein sehr altes Buerogebaeudes, das heute auch noch als solches genutzt wird.
Canal Street
Neu trifft alt - sehr geschmackvoll eingefuegt
Tolle Deko
Canvas Sneaker fuer alle

Interessante Architektur findet man hier jedenfalls auch, auch wenn sie sich gravierend von den schicken Glasfassaden Midtowns unterscheidet.  Viele sind in der Gusseisen – Architektur gebaut.


Imposant

Das erste Stahlrahmengebaeude war 506 Canal Street und wurde 1826 erbaut. Seit James Bogardus im Jahr 1849 sein Firmengebaeude auf der Duane Street mit einer gusseisernen Rahmenkonstruktion baute, fand diese Art des Bauens endgueltig viele Nachahmer. 

Die renovierte Variante
 Die tragenden Aussenwaende bestehen aus gusseisernen vernieteten Stuetzen und Balken, die gravierende Vorteile zu den bis dahin vorherrschenden Mauerwerksbauten bieten.  Die Stahlkonstruktion bietet groessere Stabilitaet bei geringerer Bauwerksmasse. Weitere Markenzeichen sind groessere Fenster, bessere Flaechennutzung durch das Wegfallen von tragenden Innenwaenden und mehr Geschossen und ebenso der Einsatz von schmueckenden Fassadenelementen. 

Details
Verspielte Details

Die Konstruktionen waren ebenso guenstiger – durch das Vorfertigen der Bauteile, die vor Ort „nur noch“ zusammengesetzt werden mussten.  Nachfolgend wurden sehr imposante Gebaeude in Stahl – und Mauerwerk erbaut, die heute unter Denkmalschutz stehen, z.B. das Haughwout Building am 488-492 Broadway. 

Haughwout Building
Die Gusseisenfronten mit interessanten Fassadenelementen und verspielten Designs hatten einen Einfluss auf die Architektur der Buerogebaeude in New York City.
Jedoch war die Gusseisenarchitektur nicht immer „modern“. Mitte des 20. Jahrhunderts wurden viele dieser Gebaeude abgerissen oder die Fassade verkleidet.  Manche verfielen einfach - auch die gibt es heute noch.

Markenzeichen der Gusseisenarchitektur sind grosse Fenster.

Canal Street - naja

Auch das ist NYC
Gluecklicherweise wurde 1969 eine Interessengemeinschaft „Friends of Cast Iron Architecture” gegruendet, viele der Gebaeude unter Denkmalschutz gestellt und sind daher der Nachwelt erhalten geblieben. 

Toll renoviert
Der gesamte Broadway steht unter Denkmalschutz. Fassaden duerfen nicht veraendert werden.

Wunderschoene Aufarbeitung von Details

Klar - einkaufen

Hier wartet eine Baunische auf einen Kaeufer
...und hier auch
SoHo ist die Heimat der NYU - der New York University - und die Gegend rund um den Washington Square hat sehr viele Kneipchen und Bars - die meisten zu annehmbaren Preisen. Definitiv eine Gegend zum Bier trinken und Musik hoeren an einem angenehm warmen Abend.

Schachspieler

Cool

Der hellerleuchtete Washington Square Bogen im Hintergrund

...und das Empire State Building

Bars, Kneipen, draussen sitzen Anfang Maerz....Fruehling.

Das World Trade Center in Suedrichtung

Heute sind die alten Gebaeude nicht nur bei Studenten oder Kuenstlern sehr beliebt. Die meisten Gebaeude sind ehemalige Industrie - oder Buerogebaeude, die zu Wohnzwecken umgebaut worden sind und durch interessante Details im Inneren, hohe Decken und riesige Flaechen ueberzeugen , die nach Belieben unterteilt werden koennen. Sehr teuer ist es dort auf jeden Fall auch - aber wo ist das in Manhattan nicht.