Saturday, July 28, 2012

USA ein Dritte - Welt - Land ?

Das Gute vorweg: Ja - ich lebe wirklich gerne in den USA, und nehme auch die Vor- und Nachteile (manchmal auch zaehneknirschend) in Kauf. Schliesslich haben wir uns den Umzug hierher selbst ausgesucht. Auch wenn viele neuen Dinge mit der Zeit ein alter Hut werden, ist NYC auch nach fast 7 Jahren noch eine aufregende, spannende Stadt.
Man gewoehnt sich an fast alles in einem fremden Land , aber ein einziger Umstand verleitet mich manchmal dazu, mich wie in einem Dritte - Welt - Land zu fuehlen: Die immer wiederkehrenden Stromausfaelle. 


Klar, der Grund liegt auf der Hand - viele Stromleitungen liegen auch im 21. Jahrhundert noch ueber dem Boden. Ein Sturm, ein Hurrican, ein fallender Baum - Strom weg, Klappe zu, Affe tot. Stromversorger beheben den Schaden, manchmal schneller, manchmal dauert es eben ein paar Tage - abhaengig vom Ausmass der Schaeden. Kein Strom, keine Klimaanlage / Heizung, kein Telefon, kein warmes Wasser, keine Pumpe im Keller. Dumm gelaufen. Der Kuehlschrankinhalt wird entsorgt, der Teppich im ueberfluteten Keller rausgerissen und neu verlegt. Nach ein paar solchen unangenehmen Events investiert man bis zu $10,000 fuer einen Generator.



Firmen sind noch duemmer dran, die Produktion wird tageweise eingestellt und die Leute nach Hause geschickt. All das verursacht natuerlich Kosten, die von den Stromversorgern ignoriert werden. Die Betroffenen koennen das nicht.

Gelegentlich wird dann doch der Ruf laut, zumindest die Hauptleitungen "under ground" zu verlegen und diese damit weniger anfaellig gegen die Natuergewalten zu machen. Die Stromversorger blocken ab - dieses Projekt wuerde Unsummen verschlingen. Stimmt - schliesslich sprechen wir hier ueber ein Land, dass mit fast 10 Millionen Quadratkilometer Flaeche ungefaehr 30 mal so gross ist wie Deutschland. Aber - nix machen loest das Problem halt auch nicht. Grossstaedte wie New York City oder Washington DC haben dieses Problem nicht, hier sind die Leitungen schon seit langer Zeit unter der Erde - warum also nicht in den anderen Gegenden ? Na klar - eine Geldfrage.

Eine Studie von Pepco, dem Stromversorger aus dem Grossraum Washington, DC hat ergeben, dass die Verlegung aller Stromleitungen in dieser Area in den Untergrund ca. $5,8 Milliarden kosten wuerde und auf jeder Stromrechnung fuer die naechsten 30 Jahre mit $107 monatlich extra zu Buche schlagen wuerde. Verlegt man nur die Hauptleitungen, kostet das immer noch $1,1 Milliarden, wuerde aber 65% aller Stromausfaelle vermeiden und die verbleibenden koennten deutlich schneller behoben werden. 
Langfristig wuerde man sogar Kosten sparen, sowohl an Reparaturpersonal als auch z.b. an Baumrueckschnitt.

Gleichmaessig verteilt, waere die Kostenlast durchaus tragbar. Der Staat Utah hat errechnet, dass die Mehrwertsteuer um 0.1% erhoeht werden muesste, um alle Stromleitungen untergrund zu verlegen. Ist doch mal ein guter Plan. 
Angesichts globaler Erwaermung und damit verbunden immer extremeren Wetters muss hier ein Masterplan her. Warum nicht erstmal um solche wichtigen Dinge kuemmern, bevor man wieder irgendwo Weltpolizist spielt?

Ganz grosses Tennis - Bilderserie ueber Power outage in NYC


Den Spruch der Amerikaner : "The first rule of a hole: if you are in one - stop digging!" - sollte man hier in "keep digging" umwandeln. In diesem Sinne !

Friday, July 27, 2012

Neues von der High Line

Die High Line ist ja bekanntlich ein sehr interessantes Stueck New York - und bisher noch nicht ganz komplett. Hier ein "Sneak peak" in das Design fuer das noch zu bauende Stueck - inclusive eines Eisenbahnwaggons, der als Diner dient und einem Kinderspielplatz. 
Bisher noch ein Entwurf, aber wer weiss? Dranbleiben, es lohnt sich.


Sunday, July 22, 2012

Da muss noch viel Wasser den Hudson runter

Der Hudson auf der Hoehe von Manhattan - mit dem Killerview
Wir alle kennen das Sprichwort. Vorsicht, den Hudson sollte man dabei nicht zitieren, das koennte schief gehen - der Hudson wechselt seine Stroemungsrichtung naemlich. Bereits von den Native Americans wurde der Fluss benannt als "Muhheakantuck - der Fluss, der in 2 Richtungen fliesst". 

Hoboken, NJ - Hudson Waterfront  - und teures Wohnpflaster mit uneingeschraenktem Manhattan View.

Park am Hudson - spektakulaer - Hinsetzen und gucken

Der Fisch guckt irgendwie sauer

Yonkers, NY - tolle Water Front: exclusive Restaurants, brandneue Apartments mit direktem S-Bahn-Anschluss. Aber:  2 Blocks entfernt .... siehe den Post "The Dark Side of the Story" (naja, nicht ganz)


Per Definition ist die Muendung eines Flusses die Stelle, an der sich Salz- und Suesswasser vermischen. Manhattan liegt bekanntlich dort, wo der Hudson in den Atlantischen Ozean fliesst. Die Quelle des Hudson ist 315 Meilen noerdlich in den Adirondacks. (Uebrigens - wer da noch nicht war - wirklich schoen ist es dort, z.B. am Lake George).

Man sollte also denken, dass die Muendung des Flusses irgendwo auf der Hoehe der Insel Manhattan ist. Weit gefehlt. Die Muendung ist ca. 60 Meilen lang und reicht weit hinter die Tappan Zee Bridge.
Die "Tapp" - beeindruckendes Bauwerk, leider sehr marode - es wird eine neue Bruecke parallel zu dieser gebaut



Bedingt durch Ebbe und Flut aendert der Hudson seine Fliessrichtung 4x taeglich. Salzwasser wird somit in den Fluss hinein - und herausgespuelt. Dabei ist es von der Jahreszeit abhaengig, wie weit das Salzwasser in den Hudson vordringt. Im April kommt z.B. mehr Suesswassr aus den Bergen, somit wird das Salzwasser zurueckgedraengt.
Durch das ewige Hin und Her dauert es mehrere Monate. bevor ein spezieller Wassertropfen tatsaechlich den Ozean erreicht. 

 

Interessant, oder?

Thursday, July 19, 2012

Next stop - City Hall: Update

Einer meiner ersten posts aus dem letzten Jahr beschaeftigte sich mit der U-Bahnstation an der City Hall. Hier kann man nochmal nachlesen: Next Stop City Hall
Heute bin ich ueber einen Bericht und ein paar Fotos gestolpert. Schaut mal da rein, wunderschoen! City Hall Update

Sunday, July 15, 2012

Das Haus

Deutschland ist ja bekanntermassen der Vorreiter im Thema Energieeinsparung. Die Handelskammern von Nordamerika (Deutsch - Amerikanische Handelskammer und Deutsch - Kanadische Handelskammer) hat das Thema aufgegriffen und in Zusammenarbeit mit dem Architekturbuero HHS Planer und Architekten ein Modell eines Passivhauses entwickelt, dass seit mehreren Monaten durch die USA tourt und an jeder Station fuer 10 Tage Architektur zum Anfassen und interessante Vortraege und  Veranstaltungen bietet. Fuer die Amerikaner ist es eine sehr gute Gelegenheit, die teilweise unbekannten Energiesparansaetze hautnah zu erleben, Fragen zu stellen und neue Ideen zu gewinnen. Der Zweck dieser Ausstellung ist unter anderem auch, den transatlantischen Dialog anzuregen und die amerikanischen Architekten und Ingenieure zum Umdenken anzuregen.










"Das Haus" zeigt auf anschauliche Weise die Anwendung energiesparender Massnahmen, wie z.B. 
  • Solarzellen auf dem Dach, als Fassadenelemente und Louvers
  • Ventilationssysteme
  • Dreifachverglasung
  • Solarbetriebene LED Lichtsysteme und hocheffiziente Haushaltsgeraete
  • Wandaufbauten fuer verschiedene Baumaterialien
 Mehr Informationen unter http://www.dashaustour.com

Fuer Amerika untypisch: Mauerwerk verputzt, mit Aussendaemmung
Eher denkbar: Holzbauweise , aber mit Vaccum Insulated Panels

Attraktiv, aber effizient ? Solarzellen auf den Lamellen. Fuer eine gute Funktionalitaet sollten die Solarzellen sehr sauber sein. Aber wer saeubert die Lamellen (hat schon mal jemand versucht, zu Hause die Innenjalousien sauber zu machen....?)








Mir hat es gut gefallen, wenngleich mir die gezeigten Materialien nicht komplett fremd waren, nur eine Auffrischung darstellten.  Allerdings haette ich mir einen verkehrstechnisch guenstigeren Standort gewuenscht. White Plains, NY ist global gesehen sicherlich nur einen Steinwurf von Manhattan entfernt. Aber:  viele New Yorker haben kein Auto, und dorthin mit oeffentlichen Verkehrsmitteln (bei + 35 Grad Celsius) zu gelangen, braucht eben eine weitere Stunde des Tages. Ich habe die mir zugesandten Informationen an befreundete Architekten weiterleitet, aber fast jeder hat abgewunken, als er die Lokalitaet gesehen hat. Ich habe mir einen Samstag genommen (und meinen Mann verdonnert), um die Sache nicht zu verpassen.

Es ist mir schon klar, dass das Aufstellen eines solchen Pavillions in Manhattan das Ueberwinden nicht unbetraechtlicher buerokratischer und finanzieller Huerden darstellt. Aber:  in einer Gegend wie z.B. Washington Square, wo sich neben der American Institute of Architects (AIA)  Architekturbueros niederlassen und auch namhafte Universitaeten befinden, haette diese Ausstellung sicherlich eine viel hoehere Akzeptanz erfahren. Der architektonisch sehr ansprechende Pavillion und die vielen Details haetten hier mit Sicherheit viel mehr Laufkundschaft angezogen, waehrend der Mittagspause oder auf dem Weg zur After - Work - Party. Schade.


Monday, July 9, 2012

Die Ratte auf kalifornisch

EInen meiner ersten blogs habe ich "DER RATTE" gewidmet, die von den New Yorker Gewerkschaften vor Gebaeuden aufgestellt wird, in denen die Rechte der gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer ("Union workers") missachtet werden. Wer nochmal nachlesen moechte, kann das hier gern tun: http://genickstarre-nyc.blogspot.com/2011/09/rat.html

Mein Mann Karsten hat mir heute die kalifornische Variante aus San Francisco geschickt, die ich Euch auch nicht vorenthalten moechte.


Saturday, July 7, 2012

The Dark Side of the Story

Ich gebe zu, Phil Collins Song hat mich zu diesem Post inspiriert. Bisher habe ich immer ueber die schoenen Seiten des Lebens und der Architektur in den USA berichtet, ueber die grossen Architekten, blitzenden Schaufenster und die imposanten Bauten. If you can make it here, you can make it anywhere. Die Wahrheit ist -  es geht natuerlich auch ganz anders.

Vernagelte Fenster in Newark, NJ 

Nur einen Steinwurf von der glitzernden Metropole entfernt, auf der anderen Seite des Hudson River in New Jersey, gibt es einige Gegenden, in denen man sich besser  nicht aufhaelt. 

Abgebrannt - verbarrikadiert - 22nd Street in Irvington, NJ


Newark, NJ - Paterson, NJ oder Irvington, NJ sind drei Beispiele fuer verfallene Stadtviertel, niedergebrannte oder verbarrikadierte Haeuser, Bandenkriminalitaet und Armut. (Der Gerechtigkeit halber moechte ich allerdings auch hinzufuegen, dass es in Newark und Paterson ebenso angenehme und sichere Stadtteile gibt. )
Nach den 2010 Census Daten leben in Newark 25% der ca. 268,000 Einwohner unter der Armutsgrenze, das mittlere Haushaltseinkommen liegt mit $35,963 fast die Haelfte unter dem NJ Durchschnitt ($68,342). - Das Haushaltseinkommen in Manhattan lag im Vergleichszeitraum bei $121,549, natuerlich sind hier die Lebenshaltungskosten erheblich hoeher und die Zahlen somit eigentlich nicht vergleichbar.

 

Viele hier haben ihren amerikanischen Traum laengst aufgegeben - hier geht es um's Ueberleben. Eine 6x hoehere Verbrechensrate als im New Jersey Durchschnitt macht das Leben gefaehrlich hier. Endstation Newark, NJ. Die meisten von uns kennen diese Stadt als aufregenden Beginn einer Reise, Newark ist einer der drei internationalen Flughaefen im Grossraum New York. 

Geschaefte geschlossen - alles menschenleer. Geisterstadt morgens um 10 Uhr.

Bevor ich meine Arbeit in Manhattan aufnahm, habe ich einige Zeit als Appraiser ( Sachverstaendiger fuer Gebaeudebegutachtungen) gearbeitet - eine Lektion fuers Leben.  Nie war mir bewusst gewesen, wie weit die Spanne zwischen arm und reich in diesem Land klafft.

Traurig aber leider wahr - Paterson, NJ

Sicherlich gibt es auch in deutschen Grossstaedten unsichere Gegenden und soziale Brennpunkte, aber selbst als "Frankfurt - Erprobte" hatte ich derartiges noch nie gesehen. Ein absolvierter Selbstverteidigungskurs, eine Dose Pfefferspray und eine extrem robuste Maglite, die man im Zweifel als Waffe benutzen konnte, waren als Arbeitsmaterial empfohlen. Anwenden musste ich gluecklicherweise nichts davon.


Alle Laeden geschlossen - auch hier kein soziales Leben 

Waehrend meiner Appraisertaetigkeit habe ich die unglaublichsten Sachen gesehen und erlebt, zumal ich auch in die Gebaeude hinein musste.

Sacknass - ist das einzige, was mir dazu einfiel. Roch auch so.

Diese Elektroanlage kann man getrost als feuergefaehrlich einschaetzen

Das war mal Isolierung 
Hohe Zaeune zeugen auch nicht gerade von Vertrauen in die Nachbarschaft 








Nette Ueberraschung bei einem Appraisal in Newark - Blitzsaubere Kita
Einmal fragte mich beim Aussteigen aus meinem Auto ein vorbeifahrender Polizist, was "zum Teufel" ich denn hier taete. Als ich ihm die Antwort "Appraisal" gab, blieb er mit Blaulicht vor der Tuer stehen - solange bis ich wieder aus dem Haus kam und mich schleunigst davon machte. Polizei - dein Freund und Helfer.

Normalerweise bedeutet ein Polizeiauto mit Blaulicht Trouble. Hier war ich froh ueber den netten Cop, der als Vorbeugung auf mich wartete. Er hatte wohl befuerchtet, in kurzer Zeit sowieso gerufen zu werden.
Da hilft nur eine Abrissbirne

Natuerlich ist nicht ganz New Jersey solch ein extremer Problemfall. Bereits zwei Blocks weiter kann die Welt schon ganz anders aussehen, und zwei Ausfahrten weiter auf dem Interstate  tut sich schon eine komplett andere Welt auf. Newark hat einen recht ansehnlichen Ortskern, und auch der Staat New Jersey tut einiges, um Geschaeft hierher zurueckzubringen. Die Mehrwertsteuer (in NJ 7%) ist gesenkt auf 3.5%, um Kaeufer anzulocken. Gute Restaurants gibt es im Ironbound Sektor der Stadt. DIe Rutgers University hat einen excellenten Ruf und sehr huebschen Campus hier, ebenso gibt es hier das neuerbaute New Jersey Center for Performing Art (NJPAC) und das Prudential Center, eine grosse Sportarena.



New Jersey Center for Performing Art (NJPAC) - photo by Wallyg - free for noncommercial use.

Natuerlich fuehren mich meine Wege heute nicht mehr in diese Gegenden - aber ich werde nicht vergessen, dass sie da sind. Einer der interessantesten Ratschlaege meiner amerikanischen Kollegen vor einer Fahrt nach Camden, NJ (ein weiterer Brennpunkt) : "Never stop at a red traffic light ! " - Was heisst - egal, was die Ampel anzeigt, bleib bloss nicht stehen. Die Gefahr eines Uebergriffes ist zu gross. Wie das wohl in der Praxis aussieht? Manche Sachen sollte man einfach nicht ausprobieren.

PS: Wer einmal diese Seite der Medaille sehen moechte: "Die Fremde in dir" - "The Brave One" mit Jodi Foster anschauen.

Source: City Census Data 2010

Tuesday, July 3, 2012

Alle Baelle in der Luft

Der Bryant Park hat einen unglaublichen Freizeitwert. Unheimlich viel ist hier los - das Angebot reicht von Joga am Morgen bis zum Freiluftkino am Abend. Es gibt einen umfangreichen Kalender, in dem alle diese verlockenden Angebote angesehen werden koennen. 



Diesen Sommer kann man immer dienstags im Park spielen - Brettspiele, Schach (gibt es immer) und auch Jonglieren. Hier sieht man die Leute im Anzug nach der Arbeit - Entspannung pur. Wahrscheinlich hilft das auch, waehrend des Tages alle Baelle in der Luft zu halten. 




...oder Karten ?


Fang den Ball




Sieht konzentriert aus
Entspannung


Sunday, July 1, 2012

Heiss und kalt - U- Bahn in NYC

U- Bahn Station 42nd Street / 8th Avenue
Die New Yorker Subway ist laut, alt und heruntergekommen - stimmt. Sie ist aber auch ein verlaessliches Verkehrsmittel, wenn "oben" der Verkehrsinfarkt droht, oder auch Schnee, Regen oder der Besuch von Obama alles lahmlegt. 




Aber im Sommer ist sie vor allem - heiss. Wenn man in dieser Zeit des Jahres hinunter in den Subwayschacht kommt, hat man das Gefuehl, dass einem ein riesiger Foehn entgegenblaest, man bricht schlagartig in Schweiss aus. 
Viel zu tun ist dagegen nicht - der Sommer ist nun einmal brutal heiss in New York, und die U-Bahn - Schaechte kuehlen wohl eine ziemliche Herausforderung. 

42nd Street

Noch ist es ruhig - Port Authority vor der Rush Hour

Gluecklicherweise sind - normalerweise - die Zuege klimatisiert. Aber seit wann eigentlich ? Die Klimatisierung der New Yorker Bueros , Theater und oeffentlichen Einrichtung begann in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts, aber die U- Bahnzuege waren bis 1955 komplett unklimatisiert. Die ersten 4-ton Anlagen wurden in den fruehen 60er Jahren in die Zuege eingebaut. 1967 wurden mehrere Zuege der F - Linie gekuehlt. Die New Yorker fanden sehr schnell heraus, wann denn diese Zuege fuhren und nutzten diese viel mehr als die backofenheissen Wagen der alten Zuege. 

In vielen Stationen gibt es interessante Wandfliesenarbeiten, manche sind aber wirklich dreckig und heruntergekommen 


1970 waren ca. 10% der fast 7,000 Wagen mit Klimaanlagen ausgestattet, und die Zuege wurden "gemixed". Auch hier hielten die Passagiere nach den Anzeichen der Klimaanlagen Ausschau - man stieg in die Wagen ein, deren Fenster geschlossen waren und keine Lueftungsgitter in den Daechern hatte.

Die Subwaymaennchen by Martin Kern :-)

Penn Station

Geisterzug

NYU
Musiker im Schacht
Der damalige Buergermeister Lindsay versprach den New Yorkern, dass alle U - Bahnzuege bis 1980 eine Klimaanlage haben werden. Naja, das klappte nicht ganz. 1982 waren erst ca. 50% ausgestattet, und es dauerte fast bis zur Jahrtausendwende, bis das Ziel tatsaechlich erreicht war. Heute haben alle MTA Zuegeeine Klimaanlage, aber es ist nicht garantiert, dass diese auch wirklich angemessen funktioniert. In manchen Wagen geht sie gar nicht, andere sind bis zum nahenden Kaelteschock runtergekuehlt. 

Uebrigens sollte man sich nicht dazu hinreissen lassen, waehrend der Fahrt den Wagen zu wechseln, Das ist verboten - und manchmal stehen tatsaechlich Polizisten der Transportpolizei auf der anderen Seite - im kuehlen Wagen - und verteilen Straftickets. Also besser bis zur naechsten Station schwitzen.