Sunday, December 29, 2013

Ein Staedtchen im Staedtchen - Radburn





Waehrend sich am 24.12. alle noch um die letzten Weihnachtsgeschenke kuemmerten oder schlicht und ergreifend arbeiten mussten, habe ich das sonnige Wetter genossen und einen kleinen Trip in der unmittelbaren Gegend unternommen. In meiner Stadt gibt es einen Stadtteil namens Radburn, der zunaechst erstmal nach „nix besonderem“ klingt, aber dennoch interessant ist. Radburn ist eine Modellsiedlung.













Gegruendet 1929 als eine Stadt des motorisierten Zeitalters, wurden hier durch die Architekten Clarence Stein und Henry Right die Beduerfnisse der neuen Zeit beruecksichtigt. Das Design separiert den Autoverkehr von den Gehwegen und Parks. Zufahrt zu den Haeusern gibt es nur durch Stichstrassen vom aeusseren Ring.  
 




Erschoepft




Das“Innere“ des 0,6 Quadratkilometer grossen Areals ist ausschliesslich Fusswegen, 93.000 Quadratmeter Parks, Tennis – und  Spielplaetzen vorbehalten.  Es gibt Sportplaetze und einen Pool. Das Konglomerat besteht aus 469 Einfamilienhaeusern, 48 Reihenhaeusern, 30 Doppelhaeusern und einem Apartmentkomplex mit 93 Wohnungen. Ungefaehr 3,100 Leute wohnen hier. In einem Community Center findet man ein Fitnesstudio, eine Bibliothek, eine Vorschule und einen Clubraum, den man fuer eigene Feiern anmieten kann.  

Park

Radburn wird von der Radburn Association bewirtschaftet, und die Einwohner sind stolz auf ihr „Staedtchen im Staedtchen“. Das schlegt sich auch in den Preisen fuer Immobilien nieder, wenn denn mal eine auf den Markt kommt. Allerdings kommt dieses Privileg nicht umsonst. Die Bewohner muessen fuer die Erhaltung  der Annehmlichkeiten eine Association Fee zahlen, die je nach Grundstuecksgroesse und Haus locker mehrere Tausend Dollar pro Jahr betraegt – wohlgemerkt zusaetzlich zur Grundsteuer, die in unserer Stadt mit ca. $10,000/ Jahr und Haus schon recht nah an der Grenze des Ertraeglichen liegt.




Die gesamte Siedlung ist ein nationales Denkmal und daher sind neuzeitliche Aenderungen nur im Einklang mit diesem Status erlaubt. Schoen ist es hier – wirklich, und die Erhaltung dieses Kulturerbes eine wirklich wichtige Aufgabe. Aber: wenn man genau hinschaut, haben zahlreiche der fast 100 Jahre alten Gebaeude ihren Zenit ueberschritten und befinden sich in einem baulich schlechten Zustand. Ebenso: Grundstuecke sind klein und eng, so dass Anbauten fast nicht moeglich sind.  Es gibt nicht genuegend Parkplaetze (wer hatte damals schon mehrere Autos pro Familie?) und die vorhandenen Garagen sind bestenfalls fuer die Gartengeraete gut.
Trotzdem, schoen heimelig ist es hier, vor allem fuer Familien mit Kindern. Fuer mich waer es dennoch nichts.  


Monday, December 23, 2013

Vorweihnachtszeit offiziell zu Ende

Ich will ja den vielen Amerikanern die Vorfreude auf Weihnachten nicht nehmen, aber ich bin froh, dass "the Season" sich nun langsam dem Ende naehert und der Weihnachtsspuk in zwei Tagen vorbei ist. 

Man muss es schon moegen: Weihnachten in den USA. Seitdem meine Familie hier wohnt, ist uns allen irgendwie der Spass am Fest vergangen. Kommerz pur. Wenn man nur eine Gluehbirne kaufen will, ist man angeschmiert, und auch, wenn man nur an einer der vielen Malls vorbeifahren will. Stundenlange Rueckstaus sind keine Seltenheit. Amerikaner kennen im Schenken - wie auch in anderen Dingen - einfach kein Mass. 




Vor allem Kinder werden restlos verwoehnt, auch wenn die Eltern sich das eigentlich gar nicht leisten koennen: Warum muessen denn 10 Jaehrige unbedingt ein Iphone unterm Baum finden, neben den vielen anderen kleinen Geschenken, versteht sich...? 

Es piept und blinkt ueberall, dem Kitsch ist keine Grenzen gesetzt. Den heimeligen Advent kennt man ebenso wenig wie den Nikolaus. 

Verkehrsinfarkt New Jersey: Das "A" markiert die groesste Mall in der Gegend: die Garden State Plaza in Bergen County. Rot ist Stau, gelb ist zaehfluessig. Pech, wenn man wie ich einfach nur nach Hause will.

Vor allem in New York ist es zur Weihnachtszeit nur eins: voll. Millionen von Touristen kommen, um den Weihnachtsbaum am Rockefeller Center zu sehen. Sowohl Einheimische als auch Zugereiste verfallen beim Term "Christmas Shopping in New York" in einen wahren Hype und kaufen ein, bis sich der Magnetstreifen von der Kreditkarte loest. 

Voll, voll, voll - die Eisbahn am Bryant Park - wohlgemerkt: nicht am Wochenende

Holiday Maerkte sind ueberfuellt, die Eisbahnen auch. Schon schraeg, dass man sich im Land mit der groessten christlichen Bevoelkerung der Welt trotzdem nicht "Schoene Weihnachten" wuenscht, sondern politisch korrekt "Happy Holidays", also schoene Feiertage. Schliesslich kann man ja nicht wissen, welcher Religion der andere angehoert.

Schoen anzusehen ist es ja schon - wenn nur die vielen Leute nicht waeren
Seltener Anblick - der Baum am Rockefeller Center von oben - menschenleerer Platz. (Naja, das war auch morgens um 6 Uhr)
Also, auch fuer den Fall, dass ich hier als "Party Pooper" (Spassbremse) dastehe - ich bin froh, wenn der ganze Zauber rum ist.

Aber erstmal: schoene Weihnachten im Kreise Eurer Lieben!

Saturday, December 14, 2013

Holiday Lights (bilingual post)

Diese Woche habe ich an einer der regelmaessig von Discover Outdoors angebotenen Fotografie Exkursionen teilgenommen. Diesmal ging es um Holiday - Lights: also um das Ablichten der geschmueckten Haeuser und Schaufenster auf der Fifth Avenue, der Dekoration auf der Avenue of the Americas und - natuerlich - dem Weihnachtsbaum am Rockefeller Center. Es war bitterkalt. Minus 7 Grad klingt erstmal nicht so schlimm, aber wer schon mal in New York war, weiss auch, wie kalt der Wind in den Strassenschluchten sein kann. Mit Handwaermern sogar in den Stiefeln und mehreren Lagen Kleidung schafften wir es schliesslich, die 3 Stunden draussen auszuhalten - und genau wegen dieser Kaelte war es nicht voll - gute Voraussetzungen fuer freie Sicht. Schaut mal an, was dabei herauskam - einfach zuruecklehnen und geniessen - und das in der warmen Stube!  
 
This week, I had the chance to participate at one of the photo excursions that are regularly offered by "Discover Outdoors".  The topic was "Holiday Lights", and of course it was all about capturing the beautifully decorated houses and display windows on Fifth Avenue, the decoration on the Avenue of the Americas and - of course - the Christmas tree at the Rockefeller Center. The night was bitterly cold. 19 degree doesn't sound that bad. However, when you have been to Manhattan, you will know how bad the wind is blowing  between the sky scrapers. We made it through the three hour class, using hand warmers even in our boots and wearing many layers o clothes. On the other hand - due to the cold - not that many people were out there and we had even the option to use a tripod. Just lean back and enjoy - and stay warm!
 
Central Park Eingang - Entrance

 ... und nun die Fifth Avenue runter - and now down Fifth Avenue
 
 
Schneekristall ueber der Kreuzung Fifth Ave / 57th Street - Snow crystal at intersection Fifth Ave / 57th Street
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Still no breakfast at Tiffany's - Immer noch kein Fruehstueck bei Tiffany's

 
Bulgari
Avenue of the Americas - Radio City Hall
 
 
 
 ... und endlich - DER Weihnachtsbaum  - and finally: THE tree
 
 
 
 
THE tree - DER Weihnachtsbaum
 
 
 
 

Saturday, December 7, 2013

Bryant Park zur Weihnachtszeit

Blick von der 42. Strasse zum Chrysler Building
Bryant Park liegt im Herzen Manhattans, direkt hinter der Public Library, zwischen 40. und 42. Strasse und zwischen der Fifth Avenue and der Avenue of the Americas (6th Avenue). Bereits in den vergangenen Jahren habe ich hier den Weihnachtsmarkt am meisten genossen. Es ist hier nicht so voll wie am Rockefeller Center und auch die Eisbahn ist nicht ganz so bevoelkert wie im Central Park.
 
Schlittschuh fahren
Bryant Park ist 39,000 Quadratmeter gross,  die Anlage wurde erstmals 1847 eroeffnet.
In den 70er Jahren wurde Bryant Park von Drogendealern, Obdachlosen und Zuhaeltern in Beschlag genommen, der Park war ein Brennpunkt in der Stadt und Otto Normalamerikaner ging da niemals hin - viel zu gefaehrlich.
 
Wunderschoene Auslagen in den Geschaeften
Die 1980 gegruendete Bryant Park Restoration Commission uebernahm Ende der 80er Jahre die Bewirtschaftung des Parks. Seither hat sich hier viel getan. Es ist immer was los: Fashion Show, Freilichtkino im Sommer und eben der Weihnachtsmarkt im Winter.

 

Braucht man's ? Keine Ahnung, aber schoen sieht es jedenfalls aus

Bank of America sponsort die ganze Sache - kein Wunder, direkt daneben ist One Bryant Park, der Bank of America Tower
Vor allem waehrend der nicht so bevoelkerten Wochentage (Wochenende besser meiden) kann man hier wunderbar Schlittschuh laufen, Karussell fahren, in den kleinen Staenden Geschenke einkaufen und Snacks aus aller Herren Laender geniessen. Einen Besuch wert ist die Celsius Bar, die sowohl im Innenbereich als auch draussen (mit Heizstrahlern) ganz schoen heimelig ist.
Unbedingt vorbeischauen!
 
 
Ruhe vor dem Sturm - Bryant Park um 7:30 Uhr morgens


Nebel in der Stadt - aber Weihnachtsbaum schon erleuchtet

 

Bryant Park Grill - hellerleuchtet wartend auf die naechste Party


und hier gehts los
 
 
An der Celsius Bar tanzt der Baer

 
Auf der 42. Strasse gibt es uebrigens eine interessante (und meistens auch sehr saubere - und vor allem kostenlose!) oeffentliche Toilette.