Saturday, May 10, 2014

Intelligente Strassenbeleuchtung

New York City wird bis ins Jahr 2017 in einem $76 Millionen Mammutprojekt ca. 250,000 der orangen Natriumdampflampen durch LED's ersetzen. Die Umstellung wird jaehrlich ca. 14 Millionen Dollar an Wartung und Energiekosten sparen. Man kann hier also von einem schnellen Return of Investment reden. Eine wichtige Sache, schliesslich nimmt die Strassenbeleuchtung ca. 25% des Energiehaushaltes der Stadt ein. 


So schoen die Skyline aussieht - die Kosten sind immens

Aber es werden nicht nur Leuchtmittel ausgetauscht. Derzeit gehen Ueberlegungen dahin, es besser zu machen.  Da die LKW's ohnehin in den Strassen unterwegs sind, will man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen und die Laternenmasten mit den unterschiedlichsten Funktionen bestuecken:

  • Kommunikationsmodule der unterschiedlichsten Art zur Implementierung eines flaechendeckenden Smart Grids 
  • Wireless Router zur Bereitstellung von Wifi
  • Ueberwachungskameras 
  • Sensoren, die gleich Bewegungsmeldern das Strassenlicht dimmen oder ausschalten, wenn keiner in der Naehe ist
  • Module, die die Strassenleuchten in Blinklichter verwandeln, um Polizei und Feuerwehr einfacher zu Notfaellen zu dirigieren. 
  • Solarpanel 
Sobald die derart bestueckten Strassenleuchten flaechendeckend vorhanden sind, koennen sie fuer eine VIelzahl anderer Anwendungen benutzt werden, z.B. zur Verkehrsueberwachung und dem Messen der Fussgaengerdichte. Erfahrungen dieser Art gibt es bereits in Teilen von Los Angeles und Miami.

Natuerlich hat diese Ausruestung etwas von "Big Brother is watching you". Vorteile liegen aber klar auf der Hand: 
  • Energieeinsparung 
  • Eindaemmung der Kriminalitaet
  • Verkehrsleitung zur Vermeidung oder Minimierung von Staus

Neu ist das System nicht - Europaeische Staedte wie Kopenhagen und Paris verfuegen bereits ueber solche Smart Grid Anwendungen.  Wir werden sehen, ob es in New York tatsaechlich umgesetzt wird oder aber wieder einmal an den Finanzen scheitert. Warten wir's ab.


Saturday, May 3, 2014

South Street Seaport

Ganz im Sueden Manhattans liegt der South Street Seaport. Die Gegend ist besonders im Sommer sehr huebsch - es weht immer eine Brise, und die vielen kleinen Geschaefte und Restaurants laden zum Bummeln ein.
Angrenzend zum Financial District, beherbergt der South Street Seaport eine grosse Anzahl liebevoll restaurierter Gebaeude aus dem 19. Jahrhundert.


In den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts befand sich hier der bekannte Fulton Fish Market. Frischer ging es nicht - die Fischer brachten ihren Fang direkt vom Meer ein und verkauften ihn hier. Die Gebaeude jedoch waren in einem bedauernswerten Zustand. Das Erdgeschoss wurde als Lagerhalle fuer den Fisch und Gemuese genutzt, und die oberen Geschosse waren meistens komplett verfallen. Es gab sogar eine Verordnung, dass den Verfall der Obergeschosse quasi "erlaubte", wenn der Eigentuemer die Innentreppe entfernte. Was fuer ein Irrsinn.
Die ganze Gegend dort ist kein gewachsenes Gelaende, sondern komplett aufgefuellt. Bei den Bauarbeiten hat man sogar gesunkene Schiffe gefunden, die quasi "mitverfuellt" wurden.

1982 startete die Stadt New York eine Initiative, die die Revitalisierung verfallener Stadtteile steuerlich foerderte. Die Gebaeude wurden ueber einen Zeitraum von 20 Jahren liebevoll restauriert und in Geschaefte, Restaurants  und Wohnungen umgebaut. Auf dem Pier 17 gibt es ein restauriertes Segelschiff, und es gibt hier immer etwas zu sehen: Livemusik, Parties, Strassenkuenstler und Musiker. South Street Seaport war wieder da.


2012 ereilte die Gegend eine Katastrophe: Hurricane Sandy flutete den ganzen Sueden New Yorks, das Wasser stand hier bis zu 2 m hoch. Die Einrichtung aller Geschaefte und Restaurants war im Erdgeschoss nur noch Sperrmuell.Saemtliche in den Untergeschossen liegenden Stromverteiler, Klimaanlagen und Generatoren wurden zerstoert. Im Zuge der Renovierungsarbeiten wuerden diese in die Obergeschosse und auf die Daecher verlegt.

Liebevoll restauriert - im Hintergrund die Brooklyn Bridge




Die Renovierung dauerte im besten Fall ein halbes Jahr. Einige Geschaefte sind noch heute geschlossen, weil den Eigentuemern das Geld ausging. Wohnungen waren ueber mehrere Monate auf Grund fehlender Strom- und Heizungsversorgung nicht bewohnbar. Ein Grossteil der Mieter kehrte nicht zurueck - man hatte bereits einen anderen Platz zum Leben gefunden. 

Heute sind 90% der Wohnungen wieder bezogen. Teuer ist es hier, obwohl die Wohnungen klein sind, winzige Balkone mit Ausblick auf unrenovierte Gebaeude oder den traege dahinfliessenden Verkehr auf dem naheliegenden FDR haben. Aber das ist New York. Der Sommer naht, und hoffentlich werden die Besucher zurueckkommen. Die lokalen Geschaefte koennen es dringend gebrauchen.










Die Renovierung des Fulton Markets ist noch nicht fertig