Das Hotel New Yorker

Das Hotel New Yorker gehoert schon seit 1928 zum Stadtbild. Die Planung sah $8 Millionen und 38 Stockwerke vor, am Ende wurden es dann 42 Stockwerke und $22,5 Millionen, 2,500 Hotelzimmer auf 93.000 Quadratmeter Nutzflaeche - im Art Deco Stil erbaut. Gelegen ist das Hotel im Garment District auf der 8th Avenue /34th Street. In laengst vergangenen Zeiten haben hier Stars wie Joan Crawford und John F. Kennedy uebernachtet. 

Die Jahre vergingen, und auch das Hotel New Yorker kam "in die Jahre". Heute findet man hier vor allem Touristen, die auf kleinem Budget reisen. Der durchschnittliche Zimmerpreis von ca. $240 pro Nacht ist fuer New York City tatsaechlich ziemlich guenstig. 

Das Hotel wurde mehrfach verkauft und erhielt ueber die Jahre mehrere umfangreiche Renovierungen. Teilweise wurden Teile des Hotels in Bueroflaechen umgewandelt - und wieder zurueck. Derzeit gibt es hier 912 Zimmer auf den Stockwerken 21-40 , der Eigentuemer ist seit 1975 die Unification Church of the United States.

In die Jahre gekommen  - ein alter Klotz

Die neuesten Plaene der Eigentuemer sehen eine Rieseninvestition vor - in mehreren Umbauphasen. 
Ziel ist es, die Anzahl der Zimmer nahezu zu verdoppeln, auf 1,800 - und das Hotel zum drittgroessten der Stadt zu machen. Bei Beendigung des Projektes wird nur das Hilton New York (1981 Raeume) und das Marriott Marquis Times Square (1957 Zimmer) mehr Gaestezimmer haben. 

Rund 300,000 Quadratmeter werden von Buerflaechen in Hotelzimmer umgewandelt. Interessanterweise ist die Zielgruppe der Eigentuemer nicht Touristen oder Celebrities - man zielt hier klar auf Geschaeftskunden. Eine Neupositionierung auf dem Markt ist schon auf Grund zahlreicher neuer Hotels der bekannten Ketten in unmittelbarer Nachbarschaft ueberlebensnotwendig. Die Naehe zur Penn Station soll das Hotel vor allem fuer Geschaeftskunden aus dem Amtrack Korridor entlang der Ostkueste attraktiv machen.

Die erste Phase wird in Februar beendet sein und 114 neue Hotelzimmer haben, weitere 174 Zimmer stehen ab Juni zur Verfuegung.

Unter anderem werden alle Baeder komplett renoviert, die 912 gusseisernen Badewannen werden durch moderne Duschen ersetzt. Auch die Restaurants brauchen frischen Wind, angesichts der aufstrebenden Nachbarschaft. Die Kriminalitaetsrate ist stark gesunken, und zahlreiche neue teure Apartmentgebaeude sind entstanden. Hudson Yards ist ein sehr grosses Projekt in der Nachbarschaft, das viele Geschaeftskunden anziehen wird. 

Bevor es jedoch soweit ist, sind viele Schritte notwendig. Ein grosser Mieter im Gebaeude ist die Barbizon Modeling School, die dort auch einige Geschosse als Studentenwohnheim betreibt. Das Studentenwohnheim wird ebenso einen Umbau erfahren, um das Gebaeude attraktiver zu machen. Zum Beispiel werden die Waschmaschinenraeme auf die jeweiligen Etagen verlegt werden, um zu vermeiden, dass Studenten ihre Schmutzwaesche im selben Aufzug nach unten bringen, den auch die Geschaeftsleute benutzen.

Der weltbekannte Tick-Tock Diner im Erdgeschoss wird eine Weinbar eroeffnen. Die gesamte Renovierung wird fast 6 Jahre dauern, aber die Investition ist wichtig, wenn das Hotel New Yorker nicht irgendwann in der Versenkung verschwinden will. Warten wir es ab.

Trends im Bueromarkt von 2014 - Teil 2

Was erwarten potentielle Mieter?

 

In einem hart umkaempften Bueromarkt muss der Hauseigentuemer natuerlich alles finanziell Sinnvolle unternehmen, um neue Mieer zu gewinnen und die vorhandenen Mieter am Wegziehen zu hindern. Die Lage und Verkehrsanbindung des jeweiligen Gebaeudes kann man nicht beeinflussen, aber andere Faktoren schon: 

 Laermdaemmung

Offen und laut - hier muss eine Veraenderung her

Zahlreiche Bueros “aelterer” Startups sind alles ausser Corporate. Man wollte e sanders machen und zeigt es auch. Solche Bueros haben meistens polierten Betonfussboden, keine abgehaengten Decken und auch keine abgeteilten Bueros – und wenn, dann sind diese Abtrennungen aus Glas. All diese harten Oberflaechen reflektieren den Schall und kreieren eine immense Geraeuschkulisse. Alles kein Problem mit 5 Mitarbeitern. Aber: erfolgreiche Startups haben nach Jahren sehr oft einen beachtlichen Mitarbeiterstamm, so dass ploetzlich Laerm ein Problem wird. Architekten und Innenarchitekten sind hier gefragt, zum einen den Charakter des Bueros zu erhalten, aber trotzdem fuer eine Eindaemmung der Geraeuschkulisse zu sorgen: mit Wandbespannungen und Deckensegeln, Teppichen oder anderem. 

Ansprechende Lobby 

    Das Design der Eingangshalle spielt eine grosse Rolle, diese ist die Visitenkarte des Hauses. Der Architekt bestimmt im Grunde bereits, welche Mieter man hier im Gebaeude haben wird. Eine Einganshalle mit viel Marmor und dunklem Holz wird hier eher Banken und Anwaelte anziehen, eine mit Betonboeden, Fahrradstaendern und Videowaenden mehr IT Firmen und andere creative Koepfe.

Dachterrasse

Neue Mieter moechten gerne einen Rueckzugsort nach draussen. Da der Aussenbereich gerade in New York sehr beschraenkt ist, bietet sich eine Dachterrasse mit Sitzgelegenheiten, einem Grillplatz oder Golfmoeglichkeiten an. Toll, wer es hat! 

Fahrradabstellraeume

Die Fahrradwelle hat nicht zuletzt mit CItiBikes auch New York erreicht. Viele New Yorker fahren Fahrrad. Die Gebaeudeeigentuemer sind daher nicht erst seit gestern aufgerufen, Fahrradabstellraeume fuer die Mieter zur Verfuegung zu stellen, moeglichst auch Duschen. Die Mieter freuts, und  LEED Punkte gibt es auch noch.

Café’s und andere Netzwerkplaetze 

Google hat es vorgemacht – starre Abtrennungen und herkoemmliche Bueros sind “out”. Wenn sich auch nicht jeder Mieter einen solchen Platz leisten kann, ist es dennoch toll, wenn man im Gebaeude ein Café oder eine Salatbar hat, wo man mit Kollegen oder Kunden auf einen Kaffee treffen kann.

Fitnesstudio 

Kurze Wege sind auch in Manhattan gefragt. Ein Superplus, wenn es in unmittelbarer Naehe oder sogar im Gebaeude ein Fitnesstudio gibt. 

Trends im Bueromarkt von 2014 - Teil 1

Dieser Tage habe ich einen Event besucht, bei dem es um die Trends des Bueromarktes in 2014 in New York City ging. Es gab viele altbekannte und logische Informationen, aber auch ein paar Neue. 

    1.   Das World Trade Center wird wieder zum Knotenpunkt werden.                               13 Jahre nach den Anschlaegen des elften September wird in diesem Jahr 1 World Trade Center seinen Nutzern uebergeben. Momentan ist 1 WTC zu ca. 60% vermietet. Conde Nast als Herausgeber von New Yorker and Vogue ist mit ca. 100,000 Quadratmeter Mietflaeche einer der groessten Mieter im neuen Gebaeude. Es wird allerdings erwartet, dass nach Einzug der ersten Mieter andere nachziehen - zumal die Mieten hier mit unter $80/SF deutlich unter denen Midtowns liegen. Immerhin wird das WTC nicht nur zu commerziellen Zwecken wiedererrichtet - es ist ebenso ein Mahnmal und das Zeichen - wir lassen uns nicht unterkriegen. 

2.   Das neue Spotlight ist die IT Industrie. Knapp 250 neue IT Firmen haben sich in den Jahren 2012 und 2013 in New York neu niedergelassen. Diese Firmen kreieren einen speziellen Bedarf. Darueber habe ich bereits in einem frueheren Post berichtet.  Die Cornell NYC Tech Schule hat gerade eben den Bau eines neuen Campus (geschaetzte Kosten 2 Milliarden Dollar) begonnen. In der Tech Branche gibt es einen ungeheuren Bedarf. DIe meisten dieser Firmen siedeln sich auf der New Yorker Eastside an, bis hoch nach Harlem. Dort finden sich ebenso zahlreiche Biotechnologie Firmen.

3.   Wallstreet ist das neue Flatiron                                                                      Nach der Sandy - Katastrophe sind viele Mieter des Financial District rund um

Wall Street

   die Wallstreet zunaechst unfreiwillig in andere Stadtteile ausgewichen. Etliche sind aber nie wieder zurueck gezogen. Dafuer gibt es vielfaeltige Gruende: Die Gefahr neuer Flutkatastrophen und der Fakt, dass nicht alle Gebaeudeeigentuemer bei der Reparatur der Schaeden Generatoren und Elektroverteiler in hoeherliegende Etagen verlegt haben, sind sicher nur einige davon.  Jedenfalls wurde diese Gegend durch eine hohe Leerstandsquote ploetzlich bezahlbar fuer viele kleine Startups. Deren  Angestellten wohnen ueblicherweise wegen der geringeren Mieten in Brooklyn, New Jersey oder Staten Island - und das Financial District ist gut erreichbar fuer sie.  Der Flatiron District hingegen ist bei vielen "jungen" und kreativen Firmen besonders wegen der loftartigen alten Gebaeude aeusserst beliebt - und deshalb steigen hier die Mieten an.  "Hip" sein kostet eben auch eine Menge Geld.

 

4.   Williamsburg und andere Gegenden Brooklyn's                                   Umfassende Bueroprojekte sind in Gowanus, Bushwick und Crown Heights geplant. Z.B. entsteht derzeit ca. 40,000 Quadratmeter neuer Bueroraum fuer kreative Firmen in Williamsburg, direkt am East River.Wo viele Bueros sind, braucht man aber auch Restaurants, Cafe's, Fitnesstudios, Kindergaerten und Schulen und Serviceeinrichtungen aller Art. Hier werden tausende neue zusaetzliche Arbeitsplaetze entstehen. 

Nachste Woche Teil 2: Was muessen Gebaeudeeigentuemer fuer ihre Mieter tun?

Schneealarm

Der Winter hat den Nordosten der USA derzeit fest im Griff: Schneestuerme, Temperaturen bis zu - 20 Grad Celsius.... all das haben wir in Deutschland auch.

In New York ist die Sache immer etwas verschaerft. Schliesslich wohnen 8 Millionen Menschen auf engstem Raum, und -ehrlich gesagt - wundert es mich ohnehin immer, dass meistens alle Raedchen des taeglichen Lebens ineinandergreifen und es irgendwie funktioniert. 

Mehr als 3000 Fluege wurden gestrichen. Kein Wunder, der JFK Flughafen im Stadtteil Queens gehoert zu einem der meistangeflogensten Flughaefen der Welt. Bei normalem Wetter schoen und gut, aber bei sehr eingeschraenkten Sichtweiten wird ein Schneesturm ganz schnell zum grossen Problem. 

Der Ausnahmezustand wurde in den Staaten New York und New Jersey ausgerufen. Das macht insofern Sinn, um zum einen den Einwohnern die Ernsthaftigkeit der Lage zu verdeutlichen (und die Leute zum Daheimbleiben zu bewegen)  als zum anderen auch die in diesem Status zur Verfuegung gestellte finanzielle Unterstuetzung von der Regierung in Washington zu sichern.

 Viele Firmen gewaehrten einen sogenannten "Snow day", an dem das Buero geschlossen ist. 

Interessant die Time Lapse Videos on Youtube. Schaut mal insbesondere nach den Gehwegen. Die Reinigungskraefte haben hier einen vergeblichen Kampf gefuehrt. Timelapse

 

Wenn man in den USA Nachrichten anschaut, werden aus meiner deutschen Sicht sehr viele Ereignisse unnoetig aufgebauscht und dramatisiert. Fast stuendlich bekommt man die neuesten Informationen auf's Handy geschickt, und auch Social Media stellt ununterbrochen die neuesten Entwicklungen zur Verfuegung. Bei all diesem Informationsueberfluss weiss man irgendwann nicht mehr, ob das alles wirklich so dramatisch ist oder nur ein Sturm im Wasserglas. 

6" (also rund 15 cm) sollen es in Manhattan gewesen sein, und auch im benachbarten New Jersey war es nicht mehr. Wirklich ein Grund fuer einen Ausnahmezustand?

Als der Sturm vorbei war, war es einfach nur ein schoener Tag. Sonne satt, knackig kalt. Wunderbar zum Spazierengehen.