Saturday, August 23, 2014

Chihuly in Seattle

Vergangene Woche habe ich ueber unsere Stippvisite in Seattle gepostet, aber ein besonderes Erlebnis ist einen eigenen Post wert. Der Glasblaeser Dale Chihuly hat seit 2011  direkt neben der Space Needle eine Dauerausstellung, die man nicht verpassen sollte. An dieser Stelle gab es frueher einen Rummelplatz, der weichen musste. 
Alles in allem: es war einfach atemberaubend schoen. Die Innenausstellung hat mir noch besser gefallen als die draussen, aber allein diese Ausstellung ist es wert, nach Seattle zu reisen. Der Kuenstler stellt natuerlich noch anderswo aus, ich hatte nur bisher keine Gelegenheit, mir seine Werke anzuschauen. Aber seht selbst. 













 




















Saturday, August 16, 2014

Schlaflos in Seattle

Das Reisefieber hat uns mal wieder gepackt und wir haben Freunde in Seattle auf der anderen Seite des Kontinents besucht. Ganz schoen weit ist es von New York, fast soweit wie nach Europa. 
Seattle liegt am Puget Sound im Nordwesten der USA, ca. 160 km von der kanadischen Grenze entfernt. Ca. 650,000 Einwohner hat die Stadt, und einige Grossfirmen wie Amazon, Microsoft und Boeing sorgen fuer die notwendigen Arbeitsplaetze. Man sagt, Seattle sei die Stadt in den USA mit den meisten Regentagen, aber fuer uns war richtiges, tolles Sommerwetter bestellt.
Schoen ist es in Seattle: sauber , freundliche Leute, gute Infrastruktur (= keine Loecher in den Strassen) und viele neue bzw. gut erhaltene Gebaeude. Hier kann man es aushalten - auch wenn der Zeitunterschied zu Deutschland mit 9 h den Kontakt zu Freunden und Verwandten schwieriger gestaltet als von der Ostkueste.

Skyline mit Space Needle

Zu sehen gibt es eine Menge, auch wenn im Vergleich zu NYC die Stadt natuerlich super klein ist. (das ist der Nachteil, wenn man in NYC wohnt - im Vergleich ist eigentlich fast alles klein und beschaulich -  mit Ausnahme von Hongkong).
Wir haben das Boeing Werk besucht, in dem man leider nicht fotografieren darf. Super interessant war es, wenn auch die Dimensionen unwirklich erscheinen. Wer in der Gegend ist - unbedingt anschauen. 

Bootsfahrt

Die haben dort den Frankfurter Hammermann
Besonders gut gefallen hat uns eine Bootsfahrt auf dem Puget Sound, durch eine Schleuse bis in den Lake Union. Hier konnte man viel sehen: Skyline view (Seattle hat mehr Hochhaeuser als Frankfurt), Werften, wunderschoene Haeuser und - auch Hausboote. Natuerlich auch das, auf dem "Schlaflos in Seattle" gedreht wurde. Hausboote wurden im 18. Jahrhundert populaer, weil Auslaender im Staat Washington keinen Grundbesitz haben durften. Also kauften sich die Auslaender ein Boot. Diese Boote schwammen munter im See, und hatten natuerlich keinen Kanalanschluss. Somit wurde alles in den See geschuettet, eine wunderbare Naehrstaette fuer Seuchen. Um der Sache Herr zu werden, mussten die Boote per Gesetz an den Kanal angeschlossen werden, fuer den die Stadt natuerlich eine recht gepfefferte Rechnung schickte. Wer sich weigerte, hatte ein echtes Problem: man schleppte die Boote einfach in die Seemitte und fackelte sie ab. Harte Sitten. Mittlerweile ist das Leben auf dem Hausboot eine der teuersten Lebensformen in der Stadt, nicht selten kostet ein solches Anwesen eine Million oder mehr. 

Das Hausboot, auf dem "Schlaflos in Seattle" gedreht wurde


Wir waren auch auf der Space Needle, dem Wahrzeichen der Stadt. Sehr tourimaessig dort - und der Eintritt kostet mehr als der fuer das Empire State Building. Die Sicht ist fantastisch, bei gutem Wetter kann man sehr weit sehen. Das Essen im Restaurant war eher maessig. Klar, gesehen haben sollte man es - aber begeistert waren wir nur vom Ausblick. 



Eine coole Sache ist der Pike Place Fish Market. Neben Fisch gibt es auf 6 Etagen alles, was das Herz begehrt - Kunst, Kitsch und verschiedenstes Essen eingeschlossen. Wir fanden per Zufall das Restaurant Maximilien - und hatten einen ganz tollen Abend: delikates Essen, guten Wein und den Sonnenuntergang mit einbegriffen. Must see. 

Bierstube




Tolles franzoesisches Restaurant

Sonnenuntergang inclusive
mit Blick auf den Hafen und das Riesenrad
Alles in allem war es ein toller Aufenthalt, insbesondere, weil wir solch perfekte Gastgeber hatten. Vielen lieben Dank an unsere Freunde Simone und Martin!

Yoga auf dem Surfboard

Sunday, August 10, 2014

Mal wieder lesen

In einem meiner frueheren Posts habe ich ueber die Public Library berichtet. Die Library ist direkt um die Ecke meines Bueros, und manchmal sitze ich auf den Stufen und esse meinen Lunch. Dabei ist mir dieser Tage eine neue Aktion aufgefallen. "Red Everywhere!" fordert die New Yorker auf, mal wieder zu einem richtigen Buch zu greifen. 







Inmitten des "Huzzle & Buzzle" der Fifth Avenue, findet man im anliegenden Vorgarten der Bibliothek eine Leseinsel.
Man hat einen der langen Bibliothektstische auf die Strasse geholt, und sehr witzig sogar mit Leselampen dekoriert. Angestellte der Bibliothek helfen bei der Auswahl der Lektuere, und man kann sich in Ruhe hinsetzen und lesen. Das Ambiente soll natuerlich an einen Lesesaal erinnern. Das eindringliche "Pssst", mit dem zu laute Biblitheksbesucher zur Ruhe aufgefordert werden sollen, geht natuerlich hier draussen im allgemeinen Strassenlaerm unter. 
Die moblie Lesestation wird noch zwei Wochen hier sein. Public Library, Fifth Avenue, Ecke 40. Strasse.






Saturday, August 2, 2014

Lange Schatten im Central Park

Die vielen Hochhaeuser sind das Wahrzeichen von New York. Es ist heutzutage auch kein Problem mehr, Gebaeude so hoch wie das Empire State Building auf einem kleinen Grundriss zu errichten. Die Bauherren lieben es, und die Kaeufer auch. Die Penthouseappartments im 100. Stock kosten bis zu $95 Millionen und sind meistens als erste verkauft. 

Die Baugrube wird schon ausgehoben



















Auf der 57. Strasse entstehen gerade mehrere dieser Developments. Diese neue Strassenfront wird - vom Central Park aus gesehen - eine ganz neue Skyline mit schlanken, super hohen Wolkenkratzern kreieren.


Blick suedlich - Times Square


Aber - auch hier gibt es natuerlich ein Pro und Contra. Anwohner und Nutzer des suedlichen Central Park beschweren sich, dass auch an sehr sonnigen, warmen Tagen die Sonne hinter besagten Wolkenkratzern verschwindet. Die Gebaeude werfen solch lange Schatten, dass Teile  des Parks bis zu 1 Meile entfernt im Schatten liegen, die frueher eben sonnig waren. Ein Buergerkommitee befuerchtet einen massiven EIngriff in die Natuer. Flora und Fauna koennten sich veraendern. 

Der Bautraeger von One 57, Extell, begab sich in den Dialog mit den entzuernten Buergern. Gary Barnett, der CEO der Firma, fuehrte aus, dass die Gebaeude sehr schmal sind und die Schatten daher nur fuer eine kurze Zeit die Umwelt beeintraechtigen. Er wies darauf hin, dass die durch die Wolkenkratzer entstehenden Jobs, vor allem im Bauwesen und im Servicebereich, ein Zugewinn fuer die Stadt sind. Er betonte ebenso, dass die recht gut bezahlten Jobs im Baubereich auch die Kaufkraft der Buerger erhoehen. 




Wie auch immer, der Central Park hat 40 Millionen Besucher jaehrlich. Die Anzahl der Residenten, die die Gebaeude nutzen, ist betraechtlich geringer. Es wird nicht bei einem Wolkenkratzer bleiben - bisher sind sechs im Bau begriffen. Besonders bitter ist, dass ein Grossteil der Apartments von vornehmlich asiatischen und russischen Investoren gekauft werden, die hier gar nicht wohnen. Die Wohnungen werden also zu einem hohen Prozentsatz leer stehen. 

Der Central Park steht unter Denkmalschutz. Die "Schattenverschmutzung" faellt allerdings nicht darunter.