Nein, ich habe mich nicht vertippt und es ist nicht
gemeint, dass New York eine Stadt der Engel ist (das ist sie naemlich mit Sicherheit nicht). Vielmehr bezieht sich der
heutige Blog auf die „Stadt mit den rechten Winkeln“ – das schachbrettartige
Strassenraster.
Vergangene Woche besuchte ich mit meinem Sohn Maximilian das "Museum of the City of New York". Unter anderem gab es dort eine Ausstellung ueber den "Grid of New York". Im Museum ist das Fotografieren -ohne Blitz- erlaubt, daher konnte ich ein paar Eindruecke fuer die Leser des Blogs festhalten.
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Schoener Wintertag, gut fuer einen Museumsbesuch |
Anfang des 18. Jahrhunderts erfuhr New York eine
dramatische Bevoelkerungsentwicklung. Bis dahin war die Insel nur spaerlich
bebaut, es gab beispielsweise die Doerfer Greenwich oder Tibeca. Im Jahr 1807
wurde eine Stadtplanungskommission ins Leben gerufen, die die Stadt vermessen
hat und einen Plan fuer die kuenftige Stadtentwicklung vorlegte. Auf dem ersten
Plan war der Central Park noch nicht enthalten. Sehr wohl erkennbar sind auf
diesen alten Plaenen die 12 Avenues, die beginnend im Osten von Norden nach
Sueden verlaufen und 30 m breit sind. Mit Ausnahme einiger Aenderungen wurde
die damals geplanten Strassenfuehrungen tatsaechlich so umgesetzt. Hier bereits eine "neuere" Variante.
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@Ausstellung im Museum of the City of New York |
Die 155 Strassen verlaufen von Ost nach West – im 90 Grad
Winkel zu den Avenues, wobei hier die rasterartige Anordnung erst noerdlich der
Houston Street bzw. dem Greenwich Village beginnt. Die Strassen sind 20 m
breit, manche (z.B. die 34th und die 42nd Street) auch als Verkehrsadern 23 m. Die
Blocks sind 200 foot ( 60 m) lang. Die Einteilung in Blocks eroeffnete den Real Estate Markt in Manhattan und den Run auf die am besten gelegenen Grundstuecke.
Der Broadway war im Jahr 1800 eine Haupthandelsstrasse
und sollte eigentlich mit der Einfuehrung des Rasters verschwinden. Durch die
sehr umfangreiche Nutzung der Strasse wurde davon aber Abstand genommen, der
Broadway ist heute noch die einzige Strasse, die „aus der Reihe tanzt“.
Uebrigens geht an zwei Tagen im Jahr die Sonne genau in der
Verlaengerung der Ost-West Strassen unter. Man kann also am East River im Osten
stehen und den Sonnenuntergang westlich der Stadt beobachten. Interessantes
Schauspiel, dass ca. 3 Wochen vor und nach der Sommersonnenwende stattfindet.
Der Vorteil des Grids ist: Man kann sich in NYC wunderbar zurechtfinden und
eigentlich kaum verloren gehen. Jeder Taxifahrer versteht die Angabe „5th and
42nd“ – auch wenn er sonst kein englisch spricht. Wichtig ist zu wissen, dass
die Strassen nach Ost und West eingeteilt sind. Die Fifth Avenue ist dabei die
Trennlinie – von dort werden die Hausnummern aus gezaehlt. 2 East 45th Street ist also oestlich der 5th
Avenue, ziemlich nah dran an der Fifth Avenue.
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Stadtplaner im Jahre 2011 - gelernt aus der Vergangenheit ? |
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Platz ist in der kleinsten Huette? Stadtplanerideen |
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Alltag in Manhattan - Verkehr on 8th Avenue |
So komfortabel der Grid ist (vor allem fuer
orientierungslose Menschen wie mich), die Anlage desselben hat sich
Jahrhunderte nach der Einfuehrung als derber Fehler herausgestellt. Heutige
Verkehrsplaner sehen den Grid als Ursache des staendig zusammenbrechenden
Verkehr in der Stadt , und der auch nicht durch hohe Maut- und irre
Parkgebuehren zu beheben ist. Vor ein paar Monaten wurde die Maut fuer Tunnel und Bruecken von einem Tag auf den anderen von $8 auf $12 erhoeht - aber auf die Menge der Autos, die nach New York CIty stroemen, hatte diese Aenderung keinen sichtbaren Einfluss. Jeden Tag kommen ca. 1,2 Millionen Fahrzeuge nach Manhattan, aber es gibt "nur" 500,000 Parkplaetze. Parkgebuehren von $30 und mehr sind dabei total ueblich.
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Kaum was los ... das ist ein eher ruhiger Tag |
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Interessante Ideen, den Grid "wegzuentwickeln" und die Kreuzungen durchlaessiger zu machen (Foto aus dem Museum) |
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Verkehrsreiche Tage nennt man hier „Gridlock“ day – uebersetzt ist
man im Raster eingesperrt. Es gibt
bereits Studien, wie man New York City vom Grid „wegentwickeln“ kann. Andere
Architekten allerdings planen bereits am „Second Grid.“ Es bleibt also spannend.
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Interessant oder Alptraum: Der Central Park "ueberbaut". |
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Der "Zweite Grid" oberhalb der Wolken ist schon in Planung |
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The Future - interessante Ideen (Quelle: ebenfalls Museum) |
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