Originalpost 1.8. 2015
Dieser Tage hatte ich einen Termin in einem New Yorker Hochhaus - 520 Madison Avenue. Überrascht hat mich die Eingangshalle - dort steht direkt neben dem Empfangstresen ein Stück der Berliner Mauer. Das fette Winkelstuetzprofil direkt auf dem noblen Marmor. Wie man das doch sehr schwere und unhandliche Betonstück in die Halle bekommen hat - keine Ahnung.
Egal: Ist doch wirklich schön, wenn man völlig unerwartet ein Stück Heimat trifft. Hat mich gefreut!
Das Gebäude kann im Grunde jeder betreten. Lange bleiben geht sicher nicht - da wird man bestimmt schnell vom Security Guard angesprochen. Einen Versuch ist es jedenfalls wert. Eingang von der 53. und 54. Strasse.
Zusatz: erst nach Veröffentlichung dieses Posts wurde ich von einem netten Kollegen auf einen Zeitungsartikel der New York Times aufmerksam gemacht. Daraus geht hervor, dass dieses 22 ft (7.5 m) lange Stück Berliner Mauer in 1990 von Jerry Speyer (Chairman von Tishman Speyer - Eigentümer dieses Gebäudes) gekauft und nach New York verschifft wurde. Dort hat dieses Stück zunächst ausserhalb des Gebäudes in einem der wunderschön gestalteten öffentlich zugänglichen Plätze gestanden, direkt vor einem Wasserfall - der dort die Wand schmückt.
Dieser Wasserfall schaffte, was 30 Jahre Berliner Wetter nicht schafften - die Hinterseite des Betonelementes verrottete durch die konstante Durchnaessung bei den extremen New Yorker Temperaturen. Also brachte man die 33 Tonnen schwere "Skulptur" nach New Jersey und liess sie aufarbeiten und versiegeln. Nun steht sie von den Witterungseinflüssen geschützt im Gebäude - und ist eine Augenweide. Anschauen!
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