Ein Fazit vorweg:
Auto fahren in NYC ist nichts fuer Feiglinge. Endlose Staus, rasende Taxis, Schlagloecher, Dauerbaustellen und ruecksichtslos drauflosrennende Fussgaenger - sucht Euch was aus.
|
Unaufhaltsamer Verkehrsstrom, wie hier am Grand Central Terminal letzten Freitag Abend. |
Teuer ist es
ausserdem: Im vergangenen Herbst wurden
die Mautgebuehren fuer Tunnel und Bruecken um 50% angehoben – von $8 auf $12 fuer PKW. LKW werden per Achse gerechnet - das ist noch viel teurer. Zunaechst begruendete der
Eigentuemer , Port Authority of NY and NJ, das Geld wuerde fuer den
Wiederaufbau des World Trade Centers gebraucht. Nach der Klage des AAA (=ADAC)
wurde die Begruendung revidiert, die Gebuehr jedoch blieb.
|
...irgendwie steht mein Auto nie oben :-( |
Die $12 Maut sind
jedoch ein Klacks gegen die Parkgebuehren. Taeglich fahren ca. 1,200,000 Fahrzeuge nach
Manhattan, es gibt aber nur 600,000 Parkplaetze – davon 103,000 in Parkgaragen.
Auf der Strasse findet man nur selten etwas, die Beschilderung ist verwirrend und die "Alternate Parking Rules" schon recht unverstaendlich.
Also Parkhaus: Die Gebuehren sind hoch, selten geht
etwas unter $20 und wer zum Abendessen in eine gute Gegend faehrt, sollte zur
Restaurantrechnung besser ca. $50 fuer Parken hinzurechnen. Die durchschnittliche
Monatsmiete fuer einen PKW Parkplatz liegt in Manhattan bei rund $500 - $600.
|
Typisches Parken in NYC |
Das Parkprocedere ist fuer den in sein Auto
verliebten Mitteleuropaer recht abendteuerlich. Aussteigen, Schluessel
stecken lassen, Papierzettelchen als Beleg empfangen und spaeter
wiederkommen. Auto wird geparkt und spaeter wieder vorgefahren. Die ersten Male war ich nicht sicher, ob das Auto noch
da ist. Funktioniert aber.
|
Parkhaus an der 10th Ave |
Eine gute, recht
preisguenstige Alternative ist Taxi. Noch nie bin ich so oft Taxi gefahren wie
in Manhattan. Derzeit gibt es 13,237 gelbe Taxis in NYC, davon 4,300 Hybrid
Taxis.
|
30% aller NYC Cabs sind Hybrids (Toyota Prius oder Ford
Escape Hybrid) |
|
Taxis am Times Square |
Keines der 13,000
Fahrzeuge scheint jedoch (besonders an einem Regentag) um 5 Uhr nachmittags zur
Verfuegung zu stehen. Dann ist Schichtwechsel, und es ist wirklich sehr schwer,
ein Taxi anzuhalten – die rauschen einfach durch. Feierabend ist schliesslich
Feierabend.
|
Regentag auf 5th Avenue |
|
... hab tatsaechlich eins gefunden |
Hat man doch
eines gefunden und der Fahrer versteht nicht gleich, muss man nicht unbedingt
an seinem eigenen Englisch zweifeln – fast alle „Cabbies“ (also die Taxifahrer) – sind Immigranten
und haben mehr oder weniger Probleme mit der Sprache.
Den Routenverlauf und die Kosten kann man allerdings auf dem Passagier - Monitor
verfolgen – und ggf. nochmal nachhaken oder eine Alternativroute vorschlagen. Auf den Einbahnstrassen wird der Fahrer
fragen, ob man links oder rechts aussteigen moechte. Immer auf der
Buergersteigseite aussteigen. Kreditkartenzahlung geht immer und ist super einfach.
|
Feierabend ist schliesslich Feierabend. Keiner haelt an. |
Auch schwierig
wird es manchmal, mit dem Taxi in eins der anderen Boroughs wie z.B. Brooklyn
zu fahren. Viele Cabbies verweigern schlicht, dorthin zu fahren – obwohl sie es
lt. Gesetz muessen. Uebrigens gibt es eine guenstige Flatrate von den Flughaefen
JFK und Newark zu jedem beliebigen Punkt in Manhattan. Man muss den Taxifahrer
aber danach fragen.
|
Cabs an der Upper West Side |
Interessant:
viele Apartmentgebaeude, vor allem an der Upper Est oder Upper West Side, haben
im Fahrstuhl einen sogenannten Cab - button. Drueckt man diesen, leuchtet am
Gebaeude aussen eine Lampe auf und das naechste freie Taxi haelt. Wenn man aus
der Tuer tritt, steht das Taxi schon da (wenn es nicht gerade regnet und 5 PM ist).
|
Park Ave |
|
10th Ave, von der Highline fotografiert |
Alle Taxis
benoetigen eine Lizenz, eine sogenanntes Medallion, das auf der Motorhaube
befestigt ist. Der Wert einer solchen Lizenz liegt heute bei $1,000,000 – pro Taxi. Die Nummer wiederholt sich auf dem Dach und
auch auf den Nummernschildern. Die Nummer sollte man sich merken – fuer den
Fall, dass man mal was im Taxi liegenlaesst.
Auf den Tueren findet sich die
Bezeichnung „NYC Taxi“ und eine Auflistung der Kosten (Fare Sticker).
|
Lizenznummer auf dem Dach. |
Warum sind Taxis eigentlich
gelb? Vollkommen unspektakulaer: bei der Einfuehrung der Yellow Cabs 1912 hat man sich auf eine Farbe geeinigt,
die 1.) sehr auffaellig im Strassenbild ist und 2.) sehr unwahrscheinlich von
Privatpersonen gekauft werden wuerde. Man konnte ja damals schliesslich noch nicht ahnen, dass gelbe Autos irgendwann einmal modern werden wuerden ... und dass der Staat New York gelbe Nummernschilder bekommen wuerde. Gelb auf Gelb sieht schon seltsam aus.
|
VW Jetta, auf der Motorhaube gut sichtbar das Medaillion |
60% aller Taxis
sind heute Ford
Crown Victorias. Die Wahl der
Marke ist uebrigens nicht ausschliesslich dem Eigentuemer ueberlassen. Es gibt insgesamt 17
Fahrzeugtypen, die als Taxi in NYC als Taxi betrieben werden duerfen.
Neben den ueblichen Ford und Toyotas finden
sich auf besagter Liste auch einige deutsche Fabrikate: VW Golf, Jetta und Touareg, Audi Q7, Mercedes
E und ML ... die letztgenannten habe ich allerdings noch nie gesehen.
|
New Jersey Taxi - lustig fand ich die Bezeichnung OMNIBUS |
|
Den kann man auch mieten - aber er faellt wohl nicht in die Kategorie Taxi (auch wenn er gelb ist) |
|
Hope dies last. |
No comments :
Post a Comment