Saturday, May 18, 2013

Strom als Luxus?

Ich denke, meine Posts machen deutlich, dass ich gerne hier lebe. Ich geniesse die Vielfaeltigkeit, die dieses Land hat, und die vielen Moeglichkeiten, die sich hier trotz aller bekannten oekonomischen Schwierigkeiten bieten. Bei einem Thema geht mir jedoch immer wieder der Hut hoch: die desastroese Stromversorgung.
 
Typisches Mittelklassehaus in unserer Nachbarschaft - mit Generator

Die Temperaturen der letzten Woche liessen den Sommer zumindest erahnen, und auch der erste negative Nebeneffekt der verbrauchsreichsten Jahreszeit kam prompt mit - 2000 Haushalte in unserer Kleinstadt ohne Strom.
Der oertliche Stromversorger PSEG (genauso wie die anderen in der Gegend auch) kriegt die Probleme mit dem maroden Netz einfach nicht in den Griff. Deren Slogan "We make things work for you" koennte man getrost als Lachnummer bezeichnen - wenn's denn nicht so ein ernstes Thema waere.
Nach dem Hurricane Sandy, dessen weitreichende Folgen vor 6 Monaten 76% aller New Jersey Haushalte fuer durchschnittlich 7 Tage im Dunkeln liess, wurden die ohnehin sehr anfaelligen Stromleitungen notduerftig geflickt (klar, man musste so schnell wie moeglich die Versorgung wiederherstellen) - aber seitdem sind allerdings die Reparaturfahrzeuge nahezu komplett aus dem Strassenbild verschwunden. Auch dringend notwendige Baumrueckschnitte werden nicht durchgefuehrt. Da kann man sich schon die Frage stellen, in welche dunklen Kanaele unsere monatliche, auf der Rechnung ausgewiesene "Maintenance Pauschale" denn fliesst.  Erinnert mich irgendwie an die deutsche Rentenversicherung. Zahlen, aber keine Versorgungsgarantie.

Baumrueckschnitt - Fehlanzeige
Die Verbraucher haben das Vertrauen in den Stromversorger restlos verloren (wenn es denn jemals da war). Als Resultat dieser Misere boomt das Geschaeft mit Notstromgeneratoren. Vor "Sandy" besass kaum einer unserer Bekannten einen Generator, lohnte sich einfach nicht. Jedoch: zwei Hurricane in 2 Jahren, die Erinnerung an unkomfortable Tage ohne Strom und die Tatsache, dass nach einer solchen Naturkatastrophe solche Geraete schlichtweg ausverkauft sind, hat zu einem Sinneswandel gefuehrt. 


Mittlerweile besitzt fast jeder Eigenheimbesitzer in unserem Mittelstandsort ein solches Geraet, das je nach Ausstattungsgrad und Umruestung des Hauses locker mehrere tausend Dollar kosten kann.  New Yorker Apartmenthaeuser werden fuer Millionen von Dollar umgeruestet, um den finanzstarken Mietern und Eigentuemern den Luxus des Stroms zu bieten.
Strom als Luxus - ist uns allen aus den Laendern der dritten Welt bekannt. Nun also auch hier. Jeder, der kann, sorgt vor. Sprichwoertlich im Dunkeln stehen mal wieder die, die sich eine derartige Ausgabe nicht leisten koennen.



Dabei geht es auch anders, sogar wenn man natuerlich nicht von heute auf morgen die Stromleitungen eines ganzen Bundesstaates unter die Erde verlegen kann. In Florida haben wir massive Betonmasten gesehen, die weit hoeher als alle umliegenden Baeume waren und somit sicherlich weit weniger anfaellig sind. Die vielen Hurricane im Suedosten der USA haben es gelehrt.
Schauen wir mal. Die naechste Hurricane Saison steht vor der Tuer. Hoffentlich bleiben wir dieses Jahr verschont.

Wenn schon ueberirdisch - dann doch besser so wie in Florida
Dieser Tage konnte ich den 25.000 Besucher meines Blogs verzeichnen, was mich riesig gefreut hat. Vielen Dank allen treuen Mitlesern - bleibt dran: da kommt noch mehr. Versprochen: naechste Woche wieder ein erfreuliches Thema.

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