Anders
als in Deutschland gibt es in den USA keinen Personalausweis und auch keine
Meldepflicht. Ueblicherweise legen 16 – 17 jaehrige ihre Fahrpruefung ab. Mit
der Fuehrerscheinkarte haben sie dann ihre Identifikationskarte (ID), mit der
man sich ueberall ausweisen kann. Das beginnt bei Vorlage zum Zutritt zu einem
Gebaeude, weiter ueber die Erlaubnis zum Erwerb von Alkohol und geht bis zur Identifikation fuer Inlandsflugreisen. Nie habe ich
eine ID so oft gebraucht wie in NYC.
Beim
Durchlaufen des Prozesses muss man seine Identitaet mit einem Punktesystem
ziemlich detailliert nachweisen. Fuer den Otto Normalamerikaner kein Problem,
aber die Randgruppen fallen hier wieder einmal durch’s Raster: Stadtstreicher,
illegale Einwanderer, Jugendliche, Alte.
Die
Stadt New York hat daher vor einer Woche eine City – ID fuer alle New Yorker,
aber eben auch fuer diese Gruppen eingefuehrt. Neben der „normalen“ Anwendung
erlaubt diese Karte auch die Nutzung fuer andere Dinge: Nachlass beim Kauf von
Medikamenten, freier Zutritt zu Museen,
Zoos, Konzerthallen und dem Botanischen Garten.
Man
will hier auch die Behoerden unterstuetzen: es ist dann einfacher, die Leute zu
identifizieren.
Direkt an der Ecke 40th Street / Fifth Avenue treffen Welten aufeinander |
Bis
dahin eine gute Sache. Allerdings hatte man wohl nicht mit dem Ansturm
gerechnet: am Mittwoch morgen standen in bitterer Kaelte von -15 Grad bis zu
5,000 Leute vor den Bibliotheken, um eine City ID zu beantragen. Die NYC Public
Library is einen halben Cityblock von meinem Buero entfernt. Als ich um 8 Uhr
morgens zur Arbeit kam, standen die Leute offenslichtlich seit laengerem den
ganzen Block entlang – sogar ein Zelt wurde aufgestellt. Abends, nach der
Arbeit – war die Schlange noch immer lang. Die Website brach unter dem
Ansturm zusammen.
Camping auf der 40. Strasse - und geduldet von den Behoerden |
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