Sunday, July 16, 2017

Die unfreundlichen New Yorker und die Touristen

Originalpost 6.3. 2016

New Yorker sind für ihre Unfreundlichkeit bekannt, und am meisten genervt sind sie von den Touristen aus aller Welt. Ich muss zugeben, auch ich hab manchmal das Gefühl, nahezu alle der 56 Millionen Touristen (Stand Ende 2014) stehen mir im Weg: Photos schiessend oder mit dem Selfiestick rumfuchtelnd, gemütlich nebeneinander her bummelnd (so dass man nicht vorbei kommt) oder den Koffer ziehend (so dass man fast drüber stolpert). Und ich will eigentlich nur schnell zum nächsten Termin und bin eh schon spät dran. 





Aber: Ohne die vielen Besucher waeren die Lichter am Broadway laengst verloschen.


Die Touristen bringen eine Unmenge Geld in die Stadt - pro Jahr ca. 60 Milliarden Dollar. Das ist eine Menge Holz, und schafft Arbeitsplätze in Restaurants, der Tourismusindustrie, der Hotellerie, im Nahverkehr und sogar im Baugewerbe (irgendeiner muss ja die vielen Hotels bauen.) 

Die vielen Theater am Broadway könnten ohne die vielen Touristen nicht überleben. Mehr als 70% aller Broadway Tickets werden jährlich an Besucher der Stadt verkauft. Auch hier helfen die Touristen, die vielen Leute in der Industrie zu beschäftigen. Ohne Touristen - Licht aus am Broadway. Dasselbe gilt natürlich auch für Museen, Galerien etc. 





Und wie ist es mit den vielen Sehenswürdigkeiten, die auch die New Yorker nutzen? Alle die muessen instand gehalten, um- und neugebaut werden, um die Stadt für Touristen attraktiv zu halten

Auch wenn der aktuelle Dollar Kurs den Spass etwas einschränkt: Shopping in New York ist nicht nur für Weihnachten ein Touristenmagnet. Viele Dinge sind hier einfach günstiger zu haben. Auch hier: neue Malls - z.B. die geplante Staten Island Mall - und die zahllosen Geschäfte. Hier hängen nicht nur die Jobs im Handel und im Baugewerbe dran, sondern auch die in der der Produktion, der Logistik, der Finanzindustrie - und vielen anderen, an die ich gerade nicht gedacht habe. Ich denke, die Botschaft ist klar. 

Und kann man nicht stolz drauf sein, in einer Stadt zu leben, die für ganz viele Leute auf der Wunschliste für den Urlaub ganz oben steht? Also, liebe New Yorker und Expats - reisst Euch zusammen. Alles ist gut. Ein bisschen Respekt vor den anderen wäre doch mal ein guter Anfang. 

Allerdings: In meinem nächsten Beitrag werde ich auch mal darüber schreiben, was die Besucher tun können, um das Miteinander für alle reibungsloser zu gestalten.

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