Manchmal sieht man in
Manhattan eine ungefaehr 4 m hohe aufblasbare Ratte vor einem Gebaeude
stehen. Ziemlich bedrohlich sieht sie aus, mit scharfen Krallen, langen
Zaehnen und grossen, blutunterlaufenen boese blickenden Augen. Anfangs
habe ich diese Ratte fuer eine der unzaehligen Werbeaktionen oder eine
simple Touristenattraktion gehalten. Weit gefehlt.
Mit diesem Zeichen
protestieren die New Yorker Gewerkschaften („Unions“) seit ueber 20
Jahren gegen verschiedene Dinge: die Beschaeftigung nicht
gewerkschaftlich organisierter oder illegaler Handwerker auf den
Baustellen, es werden ausstehende Zahlungen angemahnt oder gefaehrliche
Arbeitsbedingungen angeprangert. Long story short: Diese Propaganda will
man als Eigentuemer oder Generalunternehmer –um Gottes Willen- nicht
haben.
Gewerkschaften
spielen in NYC eine bedeutende Rolle, sie kontrollieren das Baugeschehen
in der Stadt. New Yorker Handwerker sind stolz auf ihre
Gewerkschaftszugehoerigkeit, da diese sowohl finanzielle Vorteile,
medizinische Versorgung als auch Urlaubs- und Pensionierungsregelungen
umfasst. Union worker zu sein ist ein Status. Sie gelten als besser
ausgebildet und stehen unter dem Schutz der Gewerkschaft. Das Resultat
der Arbeit ist fast immer viel besser, was sich in weniger Stress und Kopfschmerzen fuer den Projektmanager darstellt.
Allerdings: Fuer
den Bauherrn/ Unternehmer kommt diese Konstellation leider mit einem
heftigen Preiszuschlag. Union work ist ungefaehr 30% teuer als
vergleichbare non-union labor. Da spielt schon der eine oder andere
Bauherr mit dem Gedanken, auf die guenstigere Variante auszuweichen. Das
Resultat ist dann die Ratte vor der Tuer und schlechte Publicity. It’s
all about choices.
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