Tuesday, April 9, 2013

Das Ende des Madison Square Garden?


Jeder New Yorker und auch fast alle Besucher kennen den Rundbau des Madison Square Garden, der ueber der Penn Station vor mehr als 50 Jahren gebaut wurde. Schoen ist er ja nicht - aber irgendwie gehoert er dazu.
Irgendwie nimmt man ein solches Gebaeude allerdings als Institution an und kann sich gar nicht vorstellen, dass sich hier im Stadtbild was aendern koennte.

Penn Station um 5 Uhr Nachmittags - die ersten Pendler trudeln ein
Der Madison Square Garden - wird gerade renoviert
Dieser Tage habe ich  gelesen, dass die Zeit fuer den Madison Square Garden, den die New Yorker gern als "Weltbekannteste Arena betiteln"  jedoch tatsaechlich knapp werden koennte.  An diesem Mittwoch, dem 10. April, muss der Betreiber eine Erneuerung der Betriebsgenehmigung beantragen. Diese ist am 24. Januar ausgelaufen, 50 Jahre nachdem sie erteilt wurde. Bisher ist man davon ausgegangen, dass das kein Problem darstellen sollte.
Weit gefehlt. Derzeit denkt die City Planning Commission darueber nach, die Genehmigung auf 10 Jahre zu beschraenken. Genuegend Zeit, sowohl  eine neue Lokalitaet fuer den Madison Square Garden als auch die Erweiterung der Penn Station zu planen.

Ergaenzung: heute ist ein Artikel in der New York Times erschienen, in dem der Madison Square Garden beteuert, man werde nirgends hin gehen. Hier klicken fuer den Originalartikel mit interessanter Schnittzeichnung. 

Eine hoch frequentierte Gegend
Denn: Die Penn Station platzt seit Jahren aus allen Naehten. Tatsaechlich, wer waehrend der Stosszeiten hier ankommt, kann leicht Panik kriegen - die Situation ist das pure Chaos. Und ploetzlich haben die Befuerworter der Erweiterung der Penn Station gigantischen Zulauf.
Circa 650,000 Pendler kommen hier taeglich an oder verlassen die Stadt - dreimal mehr als 1968, als die Penn Station das letzte Mal umgebaut wurde. Heute ist die Penn Station bei weitem der meistfrequentierte Bahnhof der Welt.  Die Situation der Pendler ist eigentlich bereits heute untragbar. Allerdings: bleibt der Madison Square Garden, gibt es keinerlei Raum fuer Erweiterung.

DIe Pendler kriegt man nicht aufs Bild - zu schnell unterwegs

Interessanterweise hat MSG, der Betreiber des Madison Square Garden in den letzten Jahren mehrere Millionen Dollar fuer eine Planung ausgegeben, um den Madison Square Garden auf die andere Strassenseite der 8. Avenue auf das Grundstueck der alten Post zu verlagern. Als die Verhandlungen mit der Stadt New York und der US Regierung nirgendwo hin fuehrten, gab man auf und investierte 980 Millionen in die Renovierung des bestehenden Rundbaus, die innerhalb des naechsten Jahres fertiggestellt werden sollen. Die Renovierung schliesst die Erweiterung der Zuschauerflaechen, neue Luxusboxen ebenso ein wie neue Werbetafeln und eine Erneuerung des Umfeldes.

Das alte Postgebaeude auf der anderen Seite der 8th Avenue


NYC ohne MSG? Foto mit freundlicher Genehmigung meines Bloggerkollegen Tom Freudenstein - danke, Tom!

Auch hier war Tom Freudenstein hinter der Kamera

Mein frueherer Arbeitgeber Turner baut auch hier die Zukunft New Yorks. (steht zumindest auf dem Schild)
Dennoch ist man seiten des Betreibers optimistisch. Der Madison Square Garden schafft Arbeitsplaetze, richtet Veranstaltungen aus und ziehen Touristen an - ist einfach ein Teil von Manhattan und kaum wegzudenken.

Wie lange werden denn die Knicks noch im MSG spielen?

Auf der anderen Seite gibt es Plaene, eine Hochgeschwindigkeitstrasse in die Stadt zu bauen. Zug fahren koennte damit entlang der Ostkueste deutlich attraktiver werden. Ebenso wird man frueher oder spaeter dem staerker werdenden Transitverkehr Rechnung tragen muessen. Wohin aber? Sicherlich wird der Transoprtation Hub am World Trade Center ein wenig Erleichterung schaffen, aber das WTC ist soweit suedlich, dass die Masse der Pendler und Besucher weiterhin die Penn Station vorziehen wird.

Es bleibt also spannend. Ich werde berichten.

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